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ISSN 2701-6242

Artikel über Controlling und Berichtswesen mit SAP, insbesondere im Bereich des Hochschulcontrolling, aber auch zu anderen oft it-nahen Themen.


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Dienstag, 11. Juni 2024
19:47 Uhr

Geschäftsbereiche als Belegaufteilungsmerkmal

Im Artikel "Betriebe gewerblicher Art (BgA) und Belegaufteilungsmerkmale Profitcenter, Segment, Funktionsbereich und Geschäftsbereich" wurde das Customizing für die beiden Belegaufteilungsmerkmale Geschäftsbereich und Segment näher eingegangen. Danach beschreibt der Artikel "Segmente in der neuen Profitcenter-Rechnung als Belegaufteilungsmerkmal" etwas ausführlicher die Darstellung die Segmente sowohl in der neuen Profitcenterrechnung (FIN-PCA) als auch durch Kundenerweiterung per BADi.

Damit aber beide Alternativen dargestellt sind, mag ich an dieser Stelle auch noch einmal das Thema Geschäftsbereich hervorheben.

Der Geschäftsbereich selbst ist direkt über die CO Objekte zugeordnet. Entsprechend ist dies für die Kostenstellen und Innenaufträge aus folgender Abbildung ersichtlich.

Zuordnung CO Objekte Businness Area Geschaeftsbereich
Statt der Segmente A bis C haben wir im Beispiel drei Geschäftsbereiche A bis C und die CO Objekte wie Kostenstelle und Innenauftrag direkt diesen zugeordnet. So umfast der Geschäftsbereich C nun Innenauftrag 302002 und 302004.

Dabei können nicht nur Innenaufträge und Kostenstellen sondern auch PSP-Elemente einem Geschäftsbereich zugeordnet werden.

Auch der Geschäftsbereich wird, sowohl im klassischen Hauptbuch (CLASSIC-GL) als auch im neuen Hauptbuch (NEW-GL), unter der Unternehmensstruktur angelegt.

Dies ist im Customizing (Transaktion SPRO) unter folgenden Pfad der Fall:
  • Unternehmensstruktur
  • Definition
  • Finanzwesen
  • Geschäftsbereich definieren
Im darauf folgenden Dialog Sicht "Geschäftsbereiche" ändern kann der Pflegeview V_TGSB bearbeitet werden. Als Schlüssel für den Geschäftsbereich können vier Zeichen gewählt werden (Feld GSBER in der Tabelle TGSB) und 30 Zeichen für die Bezeichnung (Feld GTEXT der Tabelle TGSBT).

Soll auch eine Geschäftsbereichsbilanz erstellt werden kann diese in den Verfahrensparameter je Buchungskreis aktiviert werden. Die entsprechende Einstellung ist im Customizing unter folgenden Pfad zu finden.
  • Finanzwesen
  • Grundeinstellungen Finanzwesen
  • Globale Parameter zum Buchungskreis
  • Globale Parameter prüfen und ergänzen
Unter Sicht "Buchungskreis Globale Daten" ändern:  Detail kann im Abschnitt Verfahrensparameter die Option Geschäfsbereichs-Bilanzen aktiviert werden.


Sofern im Buchungskreis die Geschäftsbereichsbilanzen aktiviert ist muss in allen CO-Kontierungsobjekten ein Geschäftsbereich zugeordnet werden. Andernfalls kommt es zur folgenden Meldung KI167 bei der Belegerfassung.

Die Meldung lautet in etwa so:
"CO OBJEKT  Aufrag / Kostenstelle" ist keinem Geschäftsbreich zugeordnet

Diagnose
Das Kontierungsobjekt ... vom Typ ... ist keinem Geschäftsbereich zugeordnet, obwohl für den Buchungskreis ... Geschäftsbereichsbilanzen erstellt werden sollen.

Systemaktivitäten
In solchen Buchungskreisen müssen alle CO-Kontierungsobjekte einem Geschäftsbereich zugeordnet sein.

Vorgehen
Bitte ordnen Sie .... einem Geschäftsbereich zu.

 



Bei der Pflege vom Innenauftrag ist dabei jedoch folgendes zu beachten:

Nachträgliche Pflege Geschäftsbereich bei Innenaufträgen mit Bewegungsdaten

Sollten Innenaufträge bereits Ist-Buchungen erfasst haben, ist das Feld Geschäftsbereich ausgegraut (nicht mehr eingabebereit). Gerade bei einer nachträglichen Einführung von Geschäftsbereichsbilanzen sieht hier SAP vor, dass die Aufträge abzuschließen sind und neue Aufträge anzulegen sind, auf denen künftig Buchungen erfolgen sollen. Dies liegt auch daran, dass keine zeitabhängige Zuordnung zum Geschäftsbereich beim Innenauftrag möglich ist und künftige Buchungen auch vollständig in der Geschäftsbereichsbilanz abgebildet sein sollen.

Der SAP Hinweis 511833 bietet jedoch eine Programmkorrektur an, durch die einmalig ein Geschäftsbereich in den Stammdaten eines echt bebuchten Auftrags nachgepflegt werden kann, sofern dieses Feld zuvor nicht gefüllt war.

Ist diese "initiale Änderung" erfolgt, ist es dann nicht mehr möglich den Geschäftsbereich zu ändern, sodass auch dieses Feld auf Anzeige (grau) umstellt wird und keine weiteren Anpassungen des Geschäftsbereichs mehr möglich ist.

Auswertung Geschäftsbereich

Da der Geschäftsbereich schon im klassischen Hauptbuch relevant war kann in der Bilanz/GuV (Transaktion S_ALR_87012284) unter der Verkehrszahlenabgrenzung direkt ergänzend zum Buchungskreis auch der Geschäftsbereich nach der gepflegten BIl/GuV Struktur ausgewertet werden.

Fazit

Im direkten Vergleich der Lösung BADi für Segment oder Einsatz der Geschäftsbereiche dürfte der Hauptunterschied bei Betrachtung von Innenaufträgen sein, dass hier die Zuordnung nach erstmaliger Zuordnung nicht mehr angepasst werden kann.

Auf das Thema Unterstützung der Geschäftsbereiche unter SAP S/4HANA ist im Artikel "Betriebe gewerblicher Art (BgA) und Belegaufteilungsmerkmale Profitcenter, Segment, Funktionsbereich und Geschäftsbereich" ausführlicher dargestellt worden.

Hinweis: Aktuelle Buchempfehlungen besonders SAP Fachbücher sind unter Buchempfehlungen inklusive ausführlicher Rezenssionenzu finden. Mein Weiterbildungsangebot zu SAP Themen finden Sie auf unkelbach.expert.
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Sonntag, 9. Juni 2024
18:01 Uhr

Segmente in der neuen Profitcenter-Rechnung als Belegaufteilungsmerkmal

Im Artikel "Betriebe gewerblicher Art (BgA) und Belegaufteilungsmerkmale Profitcenter, Segment, Funktionsbereich und Geschäftsbereich" wurde das Customizing für die beiden Belegaufteilungsmerkmale Geschäftsbereich und Segment näher eingegangen.

Beide wurden im Zusammenhang einer Belegaufteilung / Belegsplitt mit der Darstellung eines Betriebes gewerblicher Art vorgestellt.

An dieser Stelle soll noch einmal etwas ausführlicher das Merkmal Segment beschrieben werden.

Grundsätzlich werden Segmente, sofern das neue Hauptbuch und die neue Profitcenterrechnung aktiv sind im Customizing (Transaktion SPRO) innerhalb folgenden Pfades angelegt werden:
  • Unternehmensstruktur
  • Definition
  • Finanzwesen
  • Segment definieren
angelegt werden. Im gleichen Pfad werden auch Gesellschaft, Funktionsbereich oder auch Geschäftsbereich definiert.

IM Darauf folgenden Dialog Sicht "Segmente für Berichterstattung" ändern kann der Pflegeview V_FAGL_SEGM bearbeitet werden. Alternativ können entsprechende Segmente auch durch die Transaktion SM30 und den View V_FAGL_SEGM bearbeitet werden.

Die Segmente werden in der Tabelle FAGL_SEGM und FAGL_SEGMT gespeichert.
Dabei kann der Schlüssel des Segment 10 Zeichen umfassen (Tabelle FAGL_SEGM und Feld Segment) und die Beschreibung insgesamt 50 Zeichen (Tabelle FAGL_SEGMT und Feld Name). Die Segmente selbst sind dabei mandantenabhängig gespeichert und die Tabelle kann per Customizing Transportauftrag übertragen werden.
 

Ableitung Segment über die Profitcenterrechung FIN_PCA

Nachdem die Segmente angelegt sind können diese direkt einzelnen Profitcentern zugeordnet werden. Dies ist in folgender Abbildung ersichtlich.

Segment zugeordnet am Profitcenter FIN-PCA
Im Beispiel haben wir zwei Segmente ("Segment A" und "Segment B") und jeweils Profitcenter, die unterhalb des jeweiligen Segments zugeordnet sind.

Im Beispiel sind im Profticenter "P101" und Profitcenter "P102" das "Segment A" und im Profitcenter "P103" das Segment "Segment B" hinterlegt.

Bei der Pflege eines Profitcenters mit der Transaktion KE51 (Anlage) oder KE52 (Ändern) kann ein Segment als Stammdatum unterhalb der Grunddaten dem Profitcenter hinterlegt werden.

Im Beispiel werden einzelnen CO Objekte wie die Kostenstellen "101" und "201" aber auch die Innenaufträge "302001" bis "302006" über das zugewiesene Profitcenter entsprechende Segmente zugeordnet.

Nun haben wir hier aber die beiden Innenaufträge "302002" am Profitcenter "P101" und "302004" am Profitcenter "P102", die nicht länger dem Segment A zugeordnet werden sollen.

Es soll jedoch die Zuordnung zum Profitcenter aus Gründen des einheitlichen Berichtswesens und wegen bestehender Berechtigungen beibehalten werden.

Das Feld Segment im Profitcenter ist kein zeitabhängiges Feld, was bedeutet, dass beide Profitcenter über den gesamten Gültigkeitszeitraum zugeordnet sind und hier Änderungen nur möglich sind, sofern keine Bewegungsdaten am Profitcenter vorhanden sind (siehe SAP Hinweis 1037986).

Sofern noch keine Bewegungsdaten vorhanden sind kann nach SAO Hinweis 940721 über die Tabellenpflege (SM30) der View V_FAGL_SEGM_PRCT bearbeitet werden und hier für den jeweiligen Mandaten das Flag (Feld SEGMENT_PRCTR_MD) aktiviert werden. Sofern keine Bewegungsdaten im Profitcenter vorliegen kann nun mit der Transaktion KE52 das Segment geändert werden. Sollten doch Bewegungsdaten vorhanden sein bleibt das Feld ausgegraut.

Reorganisation von Segmenten bei bestehenden Ist-Daten


Sofern doch Bewegungsdaten vorhanden sind kann ab EHP6 untd aktiven neuen Hauptbuch eine Segmentreorganisation erfolgen. Vorraussetzung dafür ist die zusätzliche Business Function FIN_GL_REORG_SEG und Lizenzierung der SAP Landscape Transfordmation wodurch Segmentänderungen und Umbuchungen von Bewegungsdaten konsistent unter ECC durchgeführt werden. Nähere Informationen dazu liefert der SAP Hinweis 2205584 sowie allgemeine Informationen der SAP Hinweis 1686874.
 

Ableitung Segment durch Kundenerweiterung / Business-Add-In (BAdIs)

Eine andere Alternative ist das Segment nicht direkt über das Profitcenter sondern über ein Business Add-In abzuleiten. Dabei wird das BAdi FAGL_DERIVE_SEGMENT für das Segment und FAGl_DERIVE_PSEGMENT für das Partnersegment abgeleitet. Die entsprechende Ableitung ist im SAP Hinweis 686531 beschrieben und es kann auf alle Felder der Struktur COBL (Kontierungsblock) der Belegerfassung zugegriffen werden. Dabei stehen hier auch die Felder AUFNR für Innenauftrag und KOSTL für Kostenstelle zur Verfügung.

Nach folgender (absteigender) Hierarchie erfolgt die Fortschreibung des Segment auf den entsprechenden Beleg.
  1. Manuell gesetztes Segment
    Hier ist es empfehlendeswert das Feld Segment in der Feldauswahlliste / Feldstatuspflege der Belegerfassung möglichst an hinterer Position zu setzen, so dass nicht aus Versehen das Segment abweichend zu den anderen Objekten überschrieben wird.
  2. BAdI
    FAG_DERIVE_SEGMENT /
    FAGL_DERIVE_PSEGMENT
  3. Stammsatz ds Profitcenters
Die Priorität 3 ist schon eingangs ebschrieben worden. Der Aufruf des BAdi erfolgt innerhalb des FUnktionsbausteins FAGL_SEGMENT_BELEGPOS_CHECK, so dass hier beim Belegaufbau im FI/CO die Ableitung erfolgt und anschließend die Beleginformation in allen relevanten Berichten im FI für die Hauptbuchsicht zur Verfügung steht.

Im oberen Beispiel soll nun per BAdI ein abweichendes Segment für die Innenaufträge 302002 und 302004 zugeordnet werden. Statt "Segment A" soll hier das "Segment C" als Beleginformation fortgeschrieben werden.

Die folgende Abbildung sollte dieses etwas klarer darstellen.

Ableitung Segment per Kundenerweiterung BADI

Im Beispiel sind die Innenaufträge weiterhin jeweiligen Profitcentern zugeordnet. Im Beispiel ist der Innenauftrag 302002 über das Profitcenter P101 und der Innenauftrag 302004 über das Profitcenter P102 jeweils dem "Segment A" zugeordnet.

Erfolgt jetzt jedoch eine Buchung, kann per BAdI abweichend zu der direkten Zuordnung per Profitcenter das "Segment C" als Beleginformation fortgeschrieben werden.

Denkbar ist eine solche Ableitung über eine kundeneigene Tabelle, in der Kostenstelle und Innenauftrag abweichende Segmente zugeordnet sind oder aber durch das Auslesen von Zusatzfeldern an Kontierungsobjekten.

Sollte ein Zusatzfeld an der Kostenstelle oder Innenauftrag gewählt werden, ist hier ein besonderer Blick auf die Zeitabhänigkeit zu werfen. Bei den Stammdaten von Innenaufträgen besteht hier erst einmal kein Betrachtungszeitraum, sodass allenfalls ein Startdatum als weiteres Zusatzfeld bearbeitet werden kann. Bei Kostenstellen oder auch Kostenarten kann die Zeitabhängigkeit mit unterschiedlichen Zeiträumen, ebenso wie beim Geschäftsbereich einzeln eingestellt werden.

Im Artikel "Zeitabhängige Felder für Stammdaten insbesondere bei Zusatzfeldern zum Beispiel für Hochschulfinanzstatistik innerhalb des SAP Modul CO-OM"  ist dies Thema und das entsprechende Customizing näher beschrieben worden.

Berichtswesen über Segmente

Mit Blick auf das Berichtswesen dürften zwei Bereiche besonders interessant sein. Die Bilanzbuchhaltung kann in der Bilanz/GuV (Transaktion S_ALR_87012284) durch die Freie Abgrenzung (Schaltfläche) das Feld Segment, ebenso wie das Feld Profitcenter, unter den Verkehrszahlen ausgewählt werden.

Daneben gibt es aber auch noch weitere Rechercheberichte, die im SAP Anwendungsmenü unterhalb des folgenden Ordners zu finden sind:
  • Infosysteme
  • Rechnungswesen
  • Fiannzwesen
  • Hauptbuch
  • Infosystem (neu)
  • Berichte zur Segment-Berichterstattung

Im Bericht Segment Plan/Ist/Abw. (Transaktion S_E38_98000092) können BUchungskreis, Segment und die Bil/GuV Struktur als Selektionsmerkmale ergänzend zum Kostenrechnungskreis und Ledger ausgewählt werden.

Im Abschnitt "Finanzbuchhaltung / Ledgerkonzept" ist das Thema unterschiedliche Ledger ebenfalls beschrieben.

An dieser Stelle nur eine erläuternde Abbildung zum Thema:
Ledgerkonzept Hauptbuchhaltung

Ausführlichere Informationen, auch in Hinblick auf S/4HANA sind im Artikel "Bisherige Erkennntnisse rund um SAP S/4HANA und FIORI aus Sicht Rechnungswesen CO und FI" zu finden.

Mit Blick auf SAP S/4HANA noch ein ergänzender Hinweis. Während der Geschäftsbereich in den FIORI-Auswertungen nicht zur Verfügung steht, kann das Segment, ebenso wie das Profitcenter auch in den FIORI Auswertungen genutzt werden.

Mit Blick auf die Auswertung eines BgA dürfte aber weiterhin die Bilanzbuchhaltung bei OnPremise auch weiterhin den SAP GUI nutzen.

Fazit

Auf die Besonderheiten bei der nachträglichen Einführung des Geschäftsbereiches werde ich ebenfalls noch eingehen, aber an dieser Stelle schon einmal der Hinweis welche Möglichkeiten durch die Nutzung von Segmenten oder die Segment-Berichterstattung vorhanden sind.
 

Hinweis: Aktuelle Buchempfehlungen besonders SAP Fachbücher sind unter Buchempfehlungen inklusive ausführlicher Rezenssionenzu finden. Mein Weiterbildungsangebot zu SAP Themen finden Sie auf unkelbach.expert.
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Samstag, 18. Mai 2024
11:37 Uhr

SAP Query ABAP Coding zum Zusatzfeld Inhalt eines Strings auswerten

Das Thema Zusatzfeld und passendes Coding hatte ich schon im Artikel "Auswertung sprechender Nummernkreisintervalle von CO Innenaufträgen mit Query Zusatzfeldcoding und Unterscheidung numerischer oder alphanumerischer Schlüssel" besprochen.

Das Beispiel von damals sollte verwnedet werden, damit eine IF Schleife nur bei Zahlenwerten (ohne Buchstaben) erfolgt.

ABAP: Enthält Variable nur Zahlenwerte

Vorab sollte man sich jedoch bewust sein, dass ein Innenauftrag als Schlüsselfeld durchaus alphanumerische Werte enthalten kann. Hier stellt sich also die Frage, wie es möglich ist die Auftragsnummer zu überprüfen, ob tatsächlich nur Zahlenwerte enthalten sind.

Hier kann eine Wenn Funktion (IF) mit der vergleichendenen Anweisung CO (contains only) weiter helfen. ABAP hat einige Vergleichsoperatoren, so dass hier Variablen mit Variablen oder aber auch mit bestimmten Werten verglichen werden können. Zu diesen logischen Ausdrücken gehört unter anderen CO (contians only), CN (contains not only) und weitere. Diese liefern ein Wahr wenn der Vergleich erfolgreich war und nur die Zeichen des Vergleichsparameter vorhanden war (CO) oder aber wenn noch weitere Zeichen dabei sind (CN). Interessant ist auch noch die Möglichkeit CS (contains string) womit vergleicht werden kann, ob eine bestimmte Zeichenfolge in einen Wert vorhanden ist.

Ein ausführliches Beispiel wäre

DATA: L_ZAHLEN(10) TYPE c VALUE = '0123456789'.
* L_zahlen enthaelt Zahlenwerte Leerzeichen
DATA: L_innenauftrag type AUFK-AUFNR.

IF L_innenauftrag CO L_ZAHLEN.
* Reine Auftragsnummer

ELSEIF.
* Alphanumerischer Innenauftrag

ENDIF.

Selbstverständlich lässt sich dieses auch ohne Definition einer Konstanten regeln. Hierzu kann folgende Anweisung erstellt werden:

IF AUFK-AUFNR CO  '1234567890'.
* Innenauftrag hat nur Nummern
ELSEIF.
*Innenauftrag ist alphanumerisch
ENDIF.

Damit kann nun mit den vorhandenen Zahlenwerten weitergearbeitet werden.

Auch sonst wurden hier noch weitere Übersetzungen der Aufrtragsnummer in einen sprechenderen Schlüssel / Text vorgestellt.

ABAP Vergleichsoperatoren

Isa Bodur hat im Artikel "Auswertung sprechender Nummernkreisintervalle von CO Innenaufträgen mit Query Zusatzfeldcoding und Unterscheidung numerischer oder alphanumerischer Schlüssel" einige Vergleichsmöglichkeiten mit Erläuterungen vorgestellt.

Diese mag ich hier kurz als Tabelle aufführen.
 
ABAP Vergleichsoperatoren
Operator Bedeutung
CO Contains Only / Enthält nur …
CN Contains Not only / Enthält nicht nur …
CA Contains Any / Enthält mindestens eines der folgenden Zeichen
NA Contains Not Any / enthält keines der Zeichen
CS Contains String / enthält Zeichenkette
NS contains No String / enthält Zeichenkette nicht
CP Covers Pattern: passend zum Muster
NP No Pattern: keine Übereinstimmung zum Muster

Beim Pattern / Muster ist zu beachten, dass * eine Zeichenkette und + für ein beliebiges Zeichen steht.
Zum besseren Verständnis nehmen wir eine Variable html als Zeichenkette und geben hier HTML Code als Inhalt.

DATA html TYPE string.
html ='Dieser Text ist <i>kursiv</i>.'


Hier ist das HTML Tag <i> und </i> für kursive Schrift verantwortlich.

In der Prüfung kann nun per

IF html CP '*<*>*'.


darauf reagiert werden, dass die Variable html HTML Code enthält.

Praxisbeispiel CS enthält Zeichenkette

Die CO Innenaufträge sind sowohl über das zugeordnete Profitcenter als auch über die verantwortliche Kostenstelle weiteren Bereichen zugeordnet.

Abhängig vom zugeordneten Profitcenter soll nun eine weitere Information (zum Beispiel der im Kostenstellenschlüssel hinterlegte Abteilung) mit in einer Stammdatenliste ausgegeben werden. Dies soll aber nur bei solchen Innenaufträgen erfolgen die zu bestimmten Buch-Profitcentern gehören ausgegeben werden.

Hier sind die Profitcenter B-SAP, B-OFFICE, B-BWL jeweils für eine bestimmte Sparte von Büchern unseres Verlages hinterlegt.

Nun haben wir ein Zusatzfeld ZABTEILUNG (Type C, Länge 030, Ausgabelänge 030) angelegt und werden hier durch folgendes Coding eine Prüfung durchführen.

Schritt 1:
Leeren der Variable ZABTEILUNG:

CLEAR ZABTEILUNG.

Schritt 2:
Ist das zugeordnete Profitcenter keines mit der Zeichenkette 'B-' soll als Wert NR ausgegeben werden:

IF AUFK-PRCTR NS 'B-'.
  ZABTEILUNG = 'NR'.
ENDIF.

Schritt 3:
Enthält das Profitcenter doch B- soll anhand der verantwortlichen Kostenstelle der sprechende Schlüssel übersetzt werden:

IF AUFK-PRCTR CS 'BS-'.

Schritt 4:
Die Übersetzung des Kostenstellenschlüssels soll jedoch nur bei numerischen Kostenstellen erfolgen:

 IF AUFK-KOSTV CO  '1234567890'.

Schritt 5:
Diverse Bedingungen (IF Schleife) zur Übersetzung des Kostenstellenschlüssels, wobei die Kostenstelle hier mit führenden 0 auf zehn Zeichen geprüft wird.Die Unterscheidung der Abteilungen ist anhand der ersten Ziffer der Kostenstellenummer zu sehen:
  • 1 = Verwaltung
  • 2 = Einkauf
  • 3 = Gebäude
  • 4 = Redaktion
  • 5 = Produktion
Dabei werden siebenstellige Kostenstellenschlüssel verwendet.

 IF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0001000000' AND  '0001999999'.
    ZABTEILUNG = 'Verwaltung'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0002000000' AND  '0002999999'.
    ZABTEILUNG = 'Einkauf'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0003000000' AND  '0003999999'.
    ZABTEILUNG = 'Gebäude'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0004000000' AND  '0004999999'.
    ZABTEILUNG = 'Redaktion'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0005000000' AND  '0005999999'.
    ZABTEILUNG = 'Produktion'.
 ENDIF.

Schritt 6:
Die Prüfung des Intervalles der Kostenstelle ist damit abgeschlossen und wir schließen beide IF Schleifen (Nummernschlüssel Kostenstelle und Profitcenterprüfung)

 ENDIF.
ENDIF.


Dieses Zusatzfeld kann nun in der Grundliste der Query mit aufgenommen werden.

Das vollständige Coding zum Zusatzfeld lautet also:

CLEAR ZABTEILUNG.
IF AUFK-PRCTR NS 'B-'.
  ZABTEILUNG = 'NR'.
ENDIF.

IF AUFK-PRCTR CS 'BS-'.
 IF AUFK-KOSTV CO  '1234567890'.
 IF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0001000000' AND  '0001999999'.
    ZABTEILUNG = 'Verwaltung'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0002000000' AND  '0002999999'.
    ZABTEILUNG = 'Einkauf'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0003000000' AND  '0003999999'.
    ZABTEILUNG = 'Gebäude'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0004000000' AND  '0004999999'.
    ZABTEILUNG = 'Redaktion'.
  ELSEIF
    AUFK-KOSTV BETWEEN '0005000000' AND  '0005999999'.
    ZABTEILUNG = 'Produktion'.
  ENDIF.
 ENDIF.
ENDIF.

 

Weitere Beispiele ABAP Code im Zusatzfeldcoding

Ein umfangreicheres Beispiel inklusiver einer SELECT Abfrage über alle passenden Ergebnisse zur Abfrage über die verantwortliche Kostenstelle des CO Innenauftrags und eines Feld innerhalb der Kostenstellenstammdaten ist im folgenden Coding zu sehen. Dabei sind im folgenden Code die Regeln als Kommentar mit vorangestellten * im Coding hinterlegt.

Zusatzfeld VLE (Typ C und Länge 030).

DATA: L_CSKSTELTX type CSKS-TELTX.

* Regel 1 Für das Intervall der Kostenstellen 10000000 bis 12345678

IF AUFK-KOSTV => '0010000000' AND AUFK-KOSTV =< '0012345678'.

* Regel 1.1 Die ersten Ziffern der Kostenstelle ohne führende 00

WRITE AUFK-KOSTV(6) TO VLE NO-ZERO .

* Regel 1.2 Sonderfälle einzelner Kostenstelle

ELSEIF AUFK-KOSTV => '0011110000' AND AUFK-KOSTV =< '0011119999'.
  VLE = '1111BE'.
ELSEIF AUFK-KOSTV = '0012340000'.
  VLE = '1234BE'.


* Regel 2 Verantwortliche Kostenstelle ohne führende 00

ELSE.
  WRITE AUFK-KOSTV TO VLE NO-ZERO .
ENDIF.

* Regel 3 Feld Teletexnummer (Stammdaten Kostenstelle - Tabelle CSKS) ist gefüllt


SELECT teltx FROM csks INTO L_CSKSTELTX up to 1 rows
  WHERE kokrs = AUFK-KOKRS
  AND kostl = AUFK-KOSTV
  and datbi >= SY-DATUM
  and teltx ne space.
ENDSELECT.
IF sy-subrc = 0.
    VLE = L_CSKSTELTX.
ENDIF.

Eine inhaltliche Erläuterung ist im Artikel "Query über COEP, AUFK und FMFINCODE für Einzelposten Istkosten Innnenauftrag mit Stammdaten aus CO und PSM-FM sowie Spalten für Ertrag und Aufwand - Erster Teil Infoset als Datengrundlage" im Abschnitt "Zusatzfeld VLE zur Darstellung virtueller Lehreinheit aus Teilstring der verantwortlichen Kostenstelle, sofern nicht in einem anderen Feld ein Wert steht" erläutert.

Gerade im Berichtswesen ist es hilfreich, sich einige Werkzeuge zum Reporting und ihre Möglichkeiten näher anzusehen.



Im Buch »Berichtswesen im SAP®-Controlling« bin ich ausführlich auf dies Thema eingegangen.
 
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Vielleicht finden sich hier ja auch noch weitere Anregungen für den Aufbau eines Berichtswesen mit SAP nicht nur für CO im Buch.

Dabei sind SAP Query und Report Painter für mich noch immer praktische Tools um Berichte zu erstellen.
 

Hinweis:

Eine kurze Einführung in das Thema SAP Query habe ich im Artikel
"Grundlagen Kurzeinführung und Handbuch SAP Query" beschrieben und hoffe Ihnen hier eine Einführung ins Thema bieten zu können.




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Samstag, 11. Mai 2024
17:46 Uhr

Betriebe gewerblicher Art (BgA) und Belegaufteilungsmerkmale Profitcenter, Segment, Funktionsbereich und Geschäftsbereich

Das Thema Betriebe gewerblicher Art (BgA) und die Abbildung innerhalb eines SAP System hatte ich schon einige Male im Blog erwähnt, aber noch nicht alle Varianten in einer Gesamtübersicht zusammengefasst, was ich nun nachholen mag.

Definition: Betriebe gewerblicher Art

Im Studium hatte ich oft die Bemerkung "Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung." gehört und gerade bei steuerrechtlichen Themen schadet hier eine Einleitung mit Gesetzestext sicherlich nicht .

An dieser Stelle auszugsweise etwas Gesetzestexte:

§ 4 Körperschaftssteuergesetz (KStG)
Betriebe gewerblicher Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts

(1) Betriebe gewerblicher Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 6 sind vorbehaltlich des Absatzes 5 alle Einrichtungen, die einer nachhaltigen wirtschaftlichen Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen außerhalb der Land- und Forstwirtschaft dienen und die sich innerhalb der Gesamtbetätigung der juristischen Person wirtschaftlich herausheben. Die Absicht, Gewinn zu erzielen, und die Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr sind nicht erforderlich.

(5) Zu den Betrieben gewerblicher Art gehören nicht Betriebe, die überwiegend der Ausübung der öffentlichen Gewalt dienen (Hoheitsbetriebe). Für die Annahme eines Hoheitsbetriebs reichen Zwangs- oder Monopolrechte nicht aus.

Das Umsatzsteuerrecht verknüpft hier ebenfalls die juristische Personen des öffentlichen Rechts mit der Definition eines UNternehmens, sofern es sich nicht um hoheitliche Aufgaben (Hoheitsbetrieb) handelt.

§ 2 Umsatzsteuergesetz (UStG)
Unternehmer, Unternehmen

(1) Unternehmer ist, wer eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit selbstständig ausübt, unabhängig davon, ob er nach anderen Vorschriften rechtsfähig ist. Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Tätigkeit des Unternehmers. Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen, auch wenn die Absicht, Gewinn zu erzielen, fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenüber ihren Mitgliedern tätig wird.

Der steuerrechtlich besonders relevante § 2b UStG zeigt dann noch einige Besonderheiten:

§ 2b Umsatzsteuergesetz (UStG)
Juristische Personen des öffentlichen Rechts

(1) Vorbehaltlich des Absatzes 4 gelten juristische Personen des öffentlichen Rechts nicht als Unternehmer im Sinne des § 2, soweit sie Tätigkeiten ausüben, die ihnen im Rahmen der öffentlichen Gewalt obliegen, auch wenn sie im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten Zölle, Gebühren, Beiträge oder sonstige Abgaben erheben. Satz 1 gilt nicht, sofern eine Behandlung als Nichtunternehmer zu größeren Wettbewerbsverzerrungen führen würde.

(2) Größere Wettbewerbsverzerrungen liegen insbesondere nicht vor,

  1. wenn der von einer juristischen Person des öffentlichen Rechts im Kalenderjahr aus gleichartigen Tätigkeiten erzielte Umsatz voraussichtlich 17 500 Euro jeweils nicht übersteigen wird oder
  2. vergleichbare, auf privatrechtlicher Grundlage erbrachte Leistungen ohne Recht auf Verzicht (§ 9) einer Steuerbefreiung unterliegen.
Ferner sind im § 2b UStG noch weitere Ausnahmen geregelt.
Dies nur ein kurzer Ausflug in Richtung der steuerrechtlichen Betrachtung, auf die ich an deiser Stelle nicht näher eingehen mag.

Allgemeine Überlegungen zur BgA Abbildung

Bevor sich um eine technische Umsetzung einer Lösung für einen BgA entschieden werden sollte, stellt sich auch dei Frage nach einer Nachweispflicht insbesondere was Belege anbelangt sollten Bereiche unter den Begriff des BgA fallen und hier eine entsprechende Prüfung auch der Vergangenheit erfolgen. Hier sollte vorab geklärt werden, inwieweit auch Belege aus der Vergangenheit relevant sind und ob diese über eine Zusatzkontierung (auf die ich nachher eingehe) nachgereicht werden können.

BgA auf eigene Kontierungsobjekte

Im Bereich der öffentlichen Verwaltung könen BgA relevante Sachverhalte sowohl im Bereich der Landesmittel als auch Drittmittel anfallen und so stellt sich hier die direkte Frage, wie diese Bereiche vorab abgebildet worden sind. Im Beispiel gehen wir von einer Einrichtung aus, die bisher im klassischen Hauptbuch mit der klassischen Profitcenterrechnung unterwegs ist und im Rahmen der Migration nach SAP S/4HANA nun auch das neue Hauptbuch (NewGL) und Wechsel von der klassischen Profitcenterrechnung (EC-PCA) auf die neue Profitcenterrechnung (FIN-PCA).

BgA im Bereich CO-OM (Gemeinkostencontrolling)

Eine Überlegung ist, ob ggf. ganze Organisationsbereiche die bisher über Kostenstellen, Profitcenter eindeutig als BgA mit einer Bilanz / GuV Pflicht vorhanden waren hier in Summe ausgwertet werden können. Dies wäre dann ein relativ einfaches Unterfangen. Problematisch kann jedoch eine Abbildung auf CO Innenaufträge für Sachverhalte mit Projektcharakter sein insbesondere wenn hier nicht im Vorfeld ein BgA identifizierbar ist und sich erst im Laufe der Zeit ein BgA Aspekt (außerhalb Hoheitsbereich, größere Wettbewerbsverzerrungen oder auch Umsatzgrenzen) ergibt.

Theoretisch könnte hier auch eine Bilanz / GuV im Gemeinkostencontrolling erfolgen, allerdings stellt sich hier die Frage der Behandlung der Bestandskonten für die Bilanz insbesondere mit Blick auf statistische Kostenarten (Kostenartentyp 90) bzw. Sachkonten unter S/4HANA.  Bei der Anlage eines Anlagen-Bestandskonto  und der Option "Kontierung erfassen" unter den Steuerungsdaten wird intern auch in der Tabelle CSKB eine Kostenart mit dem Kostenartentyp 90 hinterlegt. Zumindest unter OnPremise sind hier also auch weiterhin stat. Kostenarten intern vorhanden.

Durch die Umstellung auf das neue Hauptbuch (FAGLFLEXT) bzw. mit S/4HANA auf das Universal Journal (ACDOCA) stellt sich auch die Frage, ob hier im Berichtswesen auf Kostenart oder Sachkonto zugegriffen wird. Die Auswertung von Innenaufträgen in der FAGLFLEXT ist jedoch nicht im Standard möglich, da das Merkmal weder in der Bibliothek 0FL noch 0FS vorhanden ist. Es kann jedoch als Zusatzfeld unter ERP/ECC durch die Transaktion FAGL_GINS aktiviert werden.
 

Mehr Informationen zur FAGL_GINS:
Unkelbach, Andreas: »CO Innenauftrag AUFNR in FAGLFLEXT mit neuen Hauptbuch / neuer Profitcenterrechnung oder ACDOCT in S/4HANA« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 20.6.2022, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1270


Sofern im Berichtswesen mit stat. Kostenarten und einer entsprechenden Gruppe / Set für Innenaufträge gearbeitet wedne kann wäre dies also auch eine Option, so denn die Bilanz/GuV Struktur als passende Kontengruppe abgebildet werden kann.
Zukunft CO Innenaufträge unter S/4HANA
Da immer auch wieder die Frage gestellt wird, ob CO Innenaufträge unter S/4HANA nicht mehr genutzt werden können, mag ich noch kurz dazu auf einen SAP Hinweis verweisen.

Innenaufträge werden unter SAP S/4HANA nur noch unter OnPremise unterstützt. In der Public Cloud werden diese als Kontierungselemente nicht mehr angeboten.

Innenaufträge werden in der OnPremise Version von SAP S/4HANA weiterhin unterstützt. Dabei werden alle vorhandenen Funktionen weiterhin unterstützt, jedoch werden sich Neuentwicklungen eher auf Projekte (PSP Elemente / Modul CO-PS) als auf Innenaufträge konzentrieren.

Eine andere Sichtweise kann vielleicht sein, dass Innenaufträge soweit ausgereift sind, dass hier auch keine weiteren Entwicklungen mehr erforderlich sind.

Hier ist der SAP Hinweis "2865342 - Innenaufträge in SAP S/4HANA, Private Cloud and On-Premise-Edition" eventuell hilfreich.

Es sind jedoch auch unter S/4HANA weiterhin Entwicklungen im Bereich der Innenaufträge vorhanden, so soll die Universelle Verrechnung künftig auch CO Innenaufträge als Empfänger einer Verrechnung unterstützen.

 


Sofern aber ohnehin ein Wechsel auf das neue Hauptbuch und auch die neue Profitcenterrechnung ansteht, sollten auch weitere Merkmale betrachtet werden, insbesondere mit Blick auf die Möglichkeiten der Belegaufteilung (Belegsplitt).

Zusätzliches Profitcenter zur Abbildung von Betrieben gewerblicher Art (BgA)

Sofern die klassische Profitcenterrechnung intensiv genutzt worden ist bedeutet eine Anpassung der Profitcenterstruktur (Einführung von neuen Profitcentern) auch direkt eine Anpassung des internen / externen Berichtswesen und natürlich auch der Berechtigungen.

Mit Blick auf das interne Berichtswesen müssen Finanzberichte angepasst werden, da künftig für Budget- und Kostenverantwortungsbereiche nun ein weiteres Profitcenter zentral und dezentral ausgewertet werden müssen. Darüberhinaus kann sich ein BgA Aspekt auch zusammenfassend über mehrere Bereiche (Personen) erstrecken, so dass hier entweder mehrere einzelne Profitcenter zusammen ausgewertet werden oder alternativ die Verantwortlichen zwar eigene Kontierungsobjekte (Kostenstelle, Innenauftrag) haben aber zusätzlich der BgA Aspekt über ein gemeinsames Profitcenter ausgewertet werden muss.

Gerade bei ausgeprägten internen Berichtswesen sind auch per Massenpflege entsprehcende Berechtigungen anzupassen.

 

Zum Thema Massenpflege von Berechtigungen verweise ich gerne auf die Artikel:

Unkelbach, Andreas: »SAP Berechtigungen Massenpflege Einzelrollenzuordnungen in Sammelrollen per Funktionsbaustein (FuBa) oder Transaktionscode« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 9.6.2020, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1111 

Unkelbach, Andreas: »Nach der Massenpflege von Berechtigungsobjekten (PFCGMASSVAL) folgt der Massendownload von Rollen (PFCG_MASS_DOWNLOAD)« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 21.1.2019, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1004


Nicht wenig relevant ist aber auch die Anpassung im Controlling welche sich durch Anpassung von Segmenten in Umlagezyklen der Profitcenterrechnung aber auch mit der Frage der Behandlung von Altbelegen bei Erkenntnis eines BgA  Sachverhaltes im Laufe der Zeit beschäftigt.

Zur nachträglichen Änderung eines Profitcenter mag ich gerne folgendes Zitat anbringen:
"Wenn Sie das neue Hauptbuch einsetzen, ist eine nachträgliche Änderung der Zuordnung zwischen Profitcenter und Kontierungsobjekt streng genommen nicht erlaubt. Beim Versuch, dies zu tun, erscheint eine Fehlermeldung. Über den Langtext zu dieser Fehlermeldung erhalten Sie einen Hinweis, wie Sie die Änderung dennoch vornehmen können, indem Sie die Fehlermeldung in eine Warnmeldung umwandeln oder sogar ganz ausblenden."
Quelle:  Unkelbach, A. & Munzel, M. (2019). Schnelleinstieg in das SAP-Controlling (CO) - 2., erweiterte Auflage (1th ed.). Espresso Tutorials GmbH.



Eine ausführliche Beschreibung ist unter Buchempfehlungen unter Schnelleinstieg ins SAP®-Controlling (CO) – 2., erweiterte Auflage (SAP Modul CO; interne Rechnungswesen) zu finden.

 
Schnelleinstieg ins SAP-Controlling (CO) – 2., erweiterte Auflage
Verlag: Espresso Tutorials GmbH
2. Auflage (08. März 2019)
Paperback ISBN: 9783960120346

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Oder als SAP Bibliothek-Flatrate *

Ebook ISBN: 9783960120346
 

Diese Grundsatzfrage der Änderung der Zuordnung bei Kontierungsobjekten wird sich aber wie ein roter Faden durch alle Lösungsansätze ziehen.

Verrechnung von Beträgen zwischen Profitcentern in der universellen Verrechnung


Ein weiterer Aspekt bei der Nutzung von Profitcentern ist mit den SAP Hinweis "3114399 - Verrechnung von Beträgen zwischen Profitcentern in der universellen Verrechnung"  zu beachten. Mit der Universellen Verrechnung / Universal Allocation Können die Verrechnungsarten Umlage/Verteilung im Verrechnungskontext Profitcenter sowohl im Ist als auch Plan nicht für die Sachkonten mit einer primären oder sekundären Kostenartenkontoart (Sachkontenart P und S) genutzt werden. Die universelle Verrechnung kann nur für nicht betriebliche Aufwendungen/Erträge N oder Bestandskonten X genutzt werden.

Die Sachkontoarten P und S können nur in folgenden Fällen verwendet werden:
  • Ermittlung des Saldos auf Senderseite mit der Senderregel Gebuchte Beträge in der Umlage
  • Ermittlung der Basis für die Verrechnung eines Anteils an den Empfänger für die Empfängerregel Variable Anteile.
Ansonsten sind Verteilung und Umlage nicht anwendbar und als Sachkonten für die Verrechnung nur N (Übrige sonstige nicht betriebliche Aufwände/Erträge) und X (Bestandskonten) für die Universelle Verrechnung vorgesehen.

An dieser Stelle hilft ggf. der Hinweis, dass die klasischen SAP GUI Transaktionen zur Verteilung und Umlage in der Profitcenterrechnung weiterhin genutzt werden können.

 

Weitere Informationen zur Univeresellen Verrechnung/Universal Allocation:
Unkelbach, Andreas: »Grundlagen Universelle Verrechnung unter SAP S/4HANA - Buchauszug »Abschlussarbeiten im Gemeinkosten-Controlling in SAP S/4HANA«« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 21.8.2022, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1284



Durch die erwähnten Gründe soll im Folgenden auch einige Alternativen zur Darstellung eines BgA auf anderen Kontierungslementen vorgestellt werden.

Segment als Alternative zum Profitcenter zur Darstellung eines BgA

Ein Konzernabschluss kann um Segmentberichtserstattung erweitert werden (§ 297 I S.2 HGB). Kapitalmarktorientierte Unternehmen nach IFRS 8 / US GAAP verpflichtend für andere Unternehmen kann dies ein freiwilliger Bestandteil des Konzernabschlusses sein.

Im Customizing (Transaktion SPRO) kann das Segment unter
  • Unternehmenesstruktur
  • Definition
  • Finanzwesen
  • Segment definieren
innerhalb der Sicht "Segmente für Berichtserstattung" gepflegt werden. Die Segmentberichtserstattung ist mit der neunen Profitcenterrechnung (FIN-PCA) eingeführt worden und die Segmente können über den Pflegeview V_FAGL_SEGM gepflegt werden.

Dabei kann ein Segment mit zehn Zeichen als Schlüssel (Feld Segment in der Tabelle FAGL_SEGM als CHAR(10)) und einer Beschreibung von 50 Zeichen (Feld Name in der Tabelle FAGL_SEGMT als CHAR(50)) gepflegt werden.

Das Segment selbst kann entweder über das Profitcenter (in den Grunddaten im Feld Segment bspw. in der Transaktion KE51 Anlage Profitcenter) abgeleitet werden oder alternativ per Business Add-In und entsprechender Kundenerweiterung abgeleitet werden.

Die Kundenerweiterung findet sich im Customizing unter:
  • Finanzwesen
  • Grundeinstellungen Finanzwesen
  • Werkzeuge
  • Kundenerweiterungen
  • Business Add-Ins (BAdIs)
  • Ableitung Segment
  • Segment ableiten
Denkbar wäre hier anhand einer Kundentabelle entsprechende CO Objekte wie CO Innenauftrag ein bestimmtes Segment zuzuordnen.

Sollte das Segment 1:1 einem Profitcenter zugeordnet sein ist darauf zu achten, dass das Feld Segment nicht zeitabhängig im Profitcenter gepflegt wird. Dies bedeutet, dass das Segment über alle Gültigkeitszeiträume des Profitcenter gültig ist und eine Änderung nur dann erfolgen sollte, wenn noch keine Bewegungsdaten zum Profitcenter vorliegen. Dies ist bei der Ändeurng der Zuordnung eines Segments am Profitcenter zu prüfen (siehe auch SAP Hinweis "1037986 - KE52: Änderung Segment im Profitcenter Stammsatz").

Segmente können nicht in der klassischen Bilanz/GuV ausgewertet werden sondern haben eigene Rechercheberichte zur Segment-Auswertung. Diese sind unter:
  • Infosysteme
  • Rechnungswesen
  • Finanzwesen
  • Hauptbuch
  • Infosystem (neu)
  • Berichte zur Segment-Berichterstattung
    • ...
zu finden. Hier ermöglicht zum Beispiel der Bericht Segment Plan/Ist/Abw. (Transaktion S_E38_98000092) eine Auswertung der Bil/GuV Struktur nach Segment je Buchungskreis.
 

Mehr Informationen zur Segmentberichterstattung finden Sie unter:
Unkelbach, Andreas: »Grundlagen: Segment-Berichtserstattung in der Profit-Center-Rechnung und das neue Hauptbuch (NEW GL)« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 7.7.2019, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1032

 

Funktionsbereich zur Darstellung eines BgA

Im Rahmen des Umsatzkostenverfahren (UKV) in SAP werden periodisch anfallende Kosten auf Funktionsbereiche abgebildet, die dann nur die Kosten abbilden, die zur Realisierung des Umsatzes einer Periode angefallen sind. Dies ist der wesentliche Unterschied zum Gesamtkostenverfahren (GKV).

Zu beachten ist, dass das Betriebsergebnis sowohl bei GKV als auch UKV identisch sind und lediglich die Gliederung nach einzelnen Funktionen und der Bewertung von Bestandsveränderungen einen Unterschied ausmacht.

Der Funktionsbereich kann sowohl im Rahmen des Umsatzkostenverfahrens als auch im Public Sector Management genutzt werden, erfüllt dort aber unterschiedliche Funktionen.

Im Umsatzkostenverfahren werden mehrere Konten und Objekte auf die Funktionsbereiche fortgeschrieben und als eigene Position in der Bilanz/GuV ausgewiesen.

Die Einrichtung erfolgt im Customizing unter:
  • Finanzwesen
  • Grundeinstellungen Finanzwesen
  • Funktionsbereich für Umsatzkostenverfahren
    • ...
Hier erfolgen dann die weitere Einstellungen zur Einrichtung des Umsatzkostenverfahren.

Im Haushaltsmanagement kann der Funktionsbereich ebenfalls als eigenes Kontierungselement genutzt werden und am Beleg hier auch mehrere Fonds durch einen Funkttionsbereich ausgewertet werden. Damit ist dieser vergleichbar zum bisherigen Finanzierungszweck der innerhalb von Rechercheberichten in der klassischen Budgetierung genutzt werden konnte.

Die Aktivierung des Funktionsbereich erfolgt im Customizing unter:
  • Public Sector Management
  • Allgemeine Einstellungen für Public Sector Management
  • Grundeinstellungen: Kontierungselemente
  • Kontierungselemente aktivieren
Für einen BgA ist dieser allenfalls bei reiner Auswertung im Modul Haushaltsmanegemtn geeignet und kann nicht als Obergruppe für eine Bilanz/GuV genommen werden, da dieser selbst im UKV als Knoten einer Bilanz / GuV genutzt wird.
 

Mehr Informationen zum Funktionsbereich:
Unkelbach, Andreas: »Grundlagen Funktionsbereich im Umsatzkostenverfahren (UKV) und Haushaltsmanagement (PSM-FM)« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 14.9.2022, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1291

 

Zusatzfeld  zur Darstellung eines BgA

Ein Belegsplitt könnte auch auf ein kundeneigenes Zusatzfeld umgesetzt werden. Dieses hat dann aber den Nachteil der Abweichung vom Standard und entsprechenden Aufwand bzgl. der Erweiterung und wird darüber hinaus nicht in der Auswertung von Bilanz/GuV angeboten.

Hier müsste also ein Sonderbericht zur Auswertung des Zusatzfeld entwickelt werden.

Geschäftsbereich zur Darstellung eines BgA

Eines älteres Merkmal zur Unterschiedung von Teilbereichen eines Unternehmens ist die Möglichkeit der Abbildung der externen Berichtserstattung über den Geschäftsbereich. Der SAP Hinweis "321190 Unterscheidung zwischen Geschäftsbereich und Profit Center" stellt diesen der Logik der Profitcenterrechnung gegenüber.

Zusammengefast bietet der Geschäftsbereich folgende Optionen.
  • Neben dem Buchungskreis kann der Geschäftsbereich zur externen Berichtserstattung des Unternehmens genutzt werden. Dabei kann die Verantwortung eines Geschäftsbereich sich auch über mehrere Buchungskreise (Sparten, Divisionen) erstrecken.
  • Der Ausweis einr Geschäftsbereich-Bilanz/GuV ist dadurch möglich, dass alle Objekte des Controlling (Kostenstelle, Aufträge, ...) sowie der Logistik (Material und Anlagen) den jeweiligen Geschäftsbereich zugeordnet werden können.
  • Die Auswertungen des externen Rechnungswesen (Bilanz und GuV) können nun nicht nur nach Buchungskreis sondern auch zusätzlich zur Differenzierung nach einzelnen Geschäftsbereichen betrachtet werden.
Als Definition für Geschäftsbereiche kann folgende Zusammenfassung genutzt werden:

Definition Geschäftsbereich
"Der Geschäftsbereich (englisch Business Area) ist eine organisatorische Einheit des externen Rechnungswesens, die einem abgegrenzten Tätigkeitsbereich oder Verantwortungsbereich im Unternehmen entspricht.

Dem Geschäftsbereich können in der Finanzbuchhaltung erfasste Wertebewegungen zugerechnet werden. Geschäftsbereiche stellen Bilanzierungseinheiten dar, die ihre eigenen Abschlüsse für interne Zwecke erstellen.

So könnten bei Stadtwerken (kommunale Netz-Dienstleister) einzelne Geschäftsbereiche für die Sparten Strom, Gas und Wasser genutzt werden. Geschäftsbereiche stellen Bilanzierungseinheiten dar, die ihre eigenen Abschlüsse für interne Zwecke erstellen. Dem Geschäftsbereich können auch mehrere Buchungskreise zugeordnet werden.
"


Auch wenn der Geschäftsbereich primär für interne Zwecke genutzt wird, kann dieser auch für die Darstellung eines BgA herangezogen werden. Dabei kann auch ein übergeordneter Geschäftsbereich (Hoheitsbetrieb) als Organisationseinheit angelegt werden, während andere Teilbereiche dann für die einzelnen Betriebe gewerblicher Art genutzt werden.

Geschäftsbereich und S/4 HANA

Ähnlich wie CO Innenaufträge stellt sich auch hier die Frage, ob der Geschäftsbereich weiterhin unter S/4HANA genutzt werden kann. Hier bietet der SAP Hinweis "3256460 - Verwendung des Geschäftsbereichs in SAP S/4HANA On-Premise und Private Cloud" eine passende Antwort.

Der Geschäftsbereich kann weiterhin unter SAP GUI  als Stammdatum gepflegt werden kann und eine Auswertung über die Standardreports Bilanz/GuV im SAP GUI weiterhin genutzt werden kann und auch künftig wird. Der Geschäftsbereich wird in das Universal Journal fortgeschrieben. Er ist dabei weiterhin Teil der Datenbank (z.B. ACDOCA-Tabelle) und dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

Jedoch erfolgt keine weitere Entwicklungen mehr an der Funktionalität des Funktionsbereich, was Fiori-Apss oder CDS-Views anbelangt.

Dies bedeutet, dass eine Auswertung durch die Bilanzbuchhaltung im SAP GUI statt in der FIORI Oberfläche erfolgen muss. Es kann jedoch der CDS-View entsprechend angepasst werden. Dies ist auch bei anderen Punkten mit embedded Analytics / Fiori der Fall.

Für die Nutzung unter SAP Analytics Cloud (SAC) wird der Geschäftsbereich nicht als Standardinhalt unterstützt, so dass hier der Standardinhalt kopiert werden muss und eine eigene Ableitugslogik implementiert werden.

SAP Analytics Cloud (SAC) ist eine weitere lizenzpflichtige Cloudlösung die Daten aus den SAP System ausliest und vergleichbar zu BW aufarbeitet.

Beim Einsatz von SAP S/4HANA als OnPremise Lösung auch hier Verweis auf SAP GUI wie beim Hinweis auf FIORI.

Customizing Geschäftsbereich

Unter ERP/ECC und S/4HANA On Premise kann der Geschäftsbereich im Customizing über folgenden Pfad weiterhin angelegt werden:
  • Unternehmenesstruktur
  • Definition
  • Finanzwesen
  • Geschäftsbereich definieren
Hier wird der Pflegeview V_TGSB über die beiden Tabellen TGSB und TGSBT gepflegt.

Der Geschäftsbereich kann insgesamt 4 Zeichen umfassen (Feld GSBR der Tabelle TGSB CHAR(4)) und eine Bezeichnung hat bis zu 30 Zeichen (Feld GTEXT der Tabelle TGSBT CHAR(30)).

Geschäftsbereichs-Bilanzen im Buchungskreis

In den Einstellungen zum Buchungskreis im Customizing unter:
  • Finanzwesen
  • Grundeinstellungen Finanzwesen
  • Globale Parameter zum Buchungskreis
  • Globale Parameter prüfen und ergänzen
kann je Buchungskreis im Abschnitt "Verfahrensparameter" die Option "Geschäftsbereichs-Bilanzen" aktiviert werden.

Auswertung Geschäftsbereich

Ist das Customizing zum Geschäftsbereich abgeschlossen kann in der Bilanz/GuV bspw. über die Transaktion S_ALR_87012284 unter Verkehrszahlenabgrenzung zsätzlich zum Buchungskreis auch der Geschäftsbereich mit angegeben werden, so dass die Bilanz/GuV Struktur nur nach Geschäftsbereich erfolgt.

Stammdatenpflege Geschäftsbereich

Die Pflege des Geschäftsbereich erfolgt unter anderen an den CO Objekten.Hier mag ich kurz auf die Stammdatenpflege des CO Innenauftrag aber auch der Kostenstelle eingehen.

Sowohl in der Transaktion KO01 - Innenauftrag anlegen als auch der Fiori App "Innenauftrag verwalten 2" (App-ID  F1604A) steht das Feld Geschäftsbereich im Abschnitt Zuordnungen zur Verfügung und kann an den Objekten gepflegt werden.

Gegebenenfalls muss im GUI das Auftragslayout für die Auftragsart noch angepasst werden, so dass das Feld Geschäftsbereich ebenfalls angezeigt wird.
 

Zur Pflege von Auftragslayout und Auftragsart verweise ich grene auf die Artikel:
Unkelbach, Andreas: »Auswertung per CMOD eingeführter kundeneigener Felder Kostenart, Kostenstelle und Innenauftrag per Stammdatenverzeichnis und SAP Query« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 2.4.2017, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=808

Unkelbach, Andreas: »Grundlagen CO: Zuordnung von Innenaufträge im Controlling zu Auftragsarten (KOT2_OPA) und Nummernkreis (KONK)« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 13.1.2019, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1000



Die Pflege der Kostenstelle bedarf keiner Layout-Anpassung. Hier ist der Geschäftsbereich in der Transaktion KS01 - Kostenstelle anlegen unter den Grunddaten im Abschnitt Grunddaten als Feld pflegbar während in der Fiori-App "Kostenstellen verwalten" (App-ID F1443A) das Feld Geschäftsbereich im Abschnitt Allgemeine Informationen unter Organisationseinheit neben dem Standardhierarchieknoten zur Verfügung steht.

ALE Schnittstelle zwischen ReWe und HCM

Sollten ihr Rechnungswesen und Personal (HCM) System auf unterschiedlichen Systemen laufen stellt sich hier noch die Frage der Verwendung der ALE Schnittstelle zur Verteilung von Stammdaten zwischen FI/CO und HCM.

Beim Übertragen der Stammdaten Kostenstelle, Innenauftrag vom Rechnungswesen System auf das HCM System würde auch der Geschäftsbereich als Stammdatum übertragen werden.
Werden hier aus dem Rechnungswesen System Kostenstellen oder Innenaufträge mit Geschäftsbereich an das HCM System übermittelt kommt es zur Fehlermeldung dass der Geschäftsbereich im HCM System nicht angelegt ist.

Entsprechend ist die ALE Schnittstelle anzupassen, so dass der Geschäftsbereich nicht übertragen wird. Die Schnittstelle überträgt Stammdaten aus CO an des HCM System (Kostenstelle, Innenauftrag). Vom HCM System werden im Gegenzug nur die Abrechnungsergebnisse übertragen. Dies sollte mit Basis und HCM abgestimmt werden.

Sie könnten entweder alle Geschäftsbereiche (oder zumindest die Schlüssel) als Dummy im HCM anlegen oder Alternativ bei der Übertragung von Stammdaten das Feld Geschäftsbereich auf Initial (Leer) setzen. Dies ist bspw. über den Funktion Builder IDOC_INPUT_COSTCENTER und IDOC_INPUT_INTERNAL_ORDER möglich.

Die Abrechnungsergebnisse im Gegenzug enthalten nicht mehr den Geschäftsbereich sondern nur die Informationen Sachkonto, CO Objekt, Betrag und Belegtext, sod ass der umgekehrte Weg unproblematisch sein sollte.

Dennoch sollte diese Vorgehensweise mit der HCM Abteilung und der SAP Basis abgestimmt sein. An dieser Stelle vielen Dank für den Austausch im FICO-Onlineforum im Beitrag "Geschäftsbereich Kostenstelle ALE zu Payrollsystem".

 

Mehr Informationen zum Geschäftsbereich:
Unkelbach, Andreas: »Grundlagen Finanzbuchhaltung - Geschäftsbereiche als mögliche Lösung zur Abbildung eines Betrieb gewerblicher Art (BgA)« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 19.11.2017, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=880

Customizing Belegaufteilung - Belegaufteilungsmerkmale

Nun sollte aber noch das Customizing der Belegaufteilung näher betrachtet werden.

Im Vortrag "Belegaufteilung und Profitcenter-Bilanz in SAP S/4HANA" auf den letzten FICO-Forum Infotagen in Köln ist Karlheinz Weber ( consultrain.at ) auf das Customizing der Belegaufteilungsmerkmale eingegangen. Für Kunden von Espresso Tutorials ist der Vortrag unter https://et.training/dashboard/product/video/1283 auch abrufbar und beschreibt die für die Belegaufteilung notwendigen Schritte im Customizing.

Die Belegaufteilung kann sowohl für das Profitcenter als auch andere Objekte erfolgen.

Das Customizing findet sich unter:
  • Hauptbuchhaltung
  • Geschäftsvorfälle
  • Belegaufteilung
    • ...
und soll an dieser Stelle nicht ausführlich beschrieben werden. Lediglich auf den Punkt "Belegaufteilungsmerkmale für Hauptbücher" soll noch hingewiesen werden, so dass hier pro Belegaufteilungsmerkmal (GSBER Geschäftsbereich, PRCTR Profitcenter, SEGMENT Segment) sowohl der Nullsaldo als auch weitere Merkmale ausgewählt werden können.

ACHTUNG: Nachträgliche Änderung von Belegaufteilungsmerkmale

Bei der Nachträglichen Änderung von Belegaufteilungsmerkmale sind betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Aspekte im neune Hauptbuch zu berücksichtigen. Der SAP Hinweis "891144 - NewGL / Belegaufteilung: Risiken nachträglicher Änderungen" geht ausführlich auf diese Problematik insbesondere in Richtung Revisionspflicht ein.

Mehrere Belegaufteilungsmerkmale

Bei der Überlegen, welches Merkmal zur Belegaufteilung geeignet ist kann auch eine Entscheidung in Richtung mehrere Belegaufteilungsmerkmale getroffen werden. So können zum Beispiel sowohl Profitcenter als auch Segment als Belegaufteilungsmerkmale parallel sowohl unter SAP ERP als auch SAP S/4HANA genutzt werden.

Welche Dimension für ihre Belgaufteilung relevant ist, können Sie dabei selbst festlegen. Es können sowohl SAP-definierte Merkmale wie kundenindividuelle Merkmale in Frage. So kann auch für drei Entitäten wie GSBER Geschäftsbereich, PRCTR Profitcenter und SEGMENT Segment ein Belegsplitt hinterlegt werden.

Wichtig sind hier die Optionen Mussfeld (Erweiterung des Feldstatus, so dass in jeder Belegzeile das Merkmal entweder durch manuelle Eingabe oder Subsitution oder Aufteilungsregeln hinterlegt werden muss) und Nullsaldo (so dass Bilanzen mit Saldo Null geführt werden können, und alle angesprochenen Merkmale bei jeder Buchung für eine Nullsaldobildung durch entsprechende Verrechnungszeilen berüpcksichtigt werden).

Erfolgte eine Migration ohne Belegaufteilung kann die Belegaufteilung auch nachträglich eingeführt werden. Hierzu ist bei der Migration in das neue Hauptbuch das "Szenario zur nachträglichen Einführung der Belegaufteilung" zu wählen (Paket 6 im General Ledger Migration Cockpit).

Wenn Sie zusätzlich zum Buchungskreis bilanzierende Merkmale (z.B. Segment, Profitcenter, Geschäftsbereich etc.) in der neuen Hauptbuchhaltung führen wollen, dann müssen Sie sicherstellen, dass zusätzlich die Eröffnungsbilanz für jede Ausprägung dieser Merkmale (bei mehr als einem bilanzierenden Merkmal sind auch Kombinationen von Ausprägungen zu betrachten) einen Saldo von Null aufweist.

An dieser Stelle auch ein Hinweis zur SAP Hilfe zum Thema "Nachträgliche Einführung der Belegaufteilung" auf

https://help.sap.com/docs/SAP_ERP/17ec785ed2294431b933daf9a926af80/da78d0531d8b4208e10000000a174cb4.html?locale=de-DE

hier ist auch auf den Punkt "mehr als einem bilanzierenden Merkmal" und "Kombinationen von Ausprägungen" erwähnt.



Empfehlenswert an dieser Stelle ist noch immer das folgende Buch:
 
Belegaufteilung und parallele Rechnungslegung in SAP ERP
Verlag: Espresso Tutorials GmbH
1. Auflage
(01. Februar 2018) Paperback ISBN: 9783960129580

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Grundlegende Hinweise zur Belegaufteilung finden Sie im SAP Hinweis "1085921 - Belegaufteilung" und beschreibt die Belegaufteilungsfunktion innerhalb der neuen Hauptbuchhaltung.

Berichtswesen der einzelnen Merkmale (Report Painter)

Für mich besonders relevant ist noch die Frage, in welchen Bibliotheken die einzelnen vorgestellten Merkmale für das Berichtswesen zum Beispiel mit Report Painter und Report Writer zur Verfügung stehen. In () sind dabei Merkmale vorgstellt, die erst noch in der Bibliothek als Merkmal aktiviert werden müssen aber grundsätzlich noch vorhanden sind.

Unter SAP S/4HANA steht das Berichtstool Report Painter weiterhin dank Kompatibilitäsviews weiterhin zur Verfügung, jedoch ist zu beachten, dass die klassische Profitcenter-Rechnung (Bibliothek 8A2) nicht mehr lange unterstützt wird und so ein Wechsel auf die neue Profitcenterrechnung (Neues Hauptbuch und Bibliotheken 0FL und 0FS) erforderlich ist.
 
Merkmale in den einzelenn Report Painter Bibliotheken
Bibliothek: 1VK 6O1 4FM 0FL 0FS 8A2
Tabelle CCSS CCSS FMRBCS FAGLFLEXT FAGLFLEXR GLPCT
Geschäftsbereich (GSBR) GSBR   RBUSA RBUSA (GSBR)
Funktionsbereich FKBR FKBR RMFUNCAREA RFAREA RFAREA RFAREA
Segment       SEGMENT SEGMENT  
Profitcenter       PRCTR PRCTR PRCTR


Gerade in Hinblick auf die 4FM mag ich an dieser Stelle auch auf die Ändeurng des Berichtswesen im Public Sector Management hinweisen.

Rechercheberichte mit SAP Report Painter

Unter unkelbach.expert biete ich ein Online-Training zum Thema Report Painter in Kooperation mit Espresso Tutorials an.
Online-Training

SAP setzt in SAP S/4HANA auf die Berichterstattung mit Fiori. Doch wie können Sie eigene Berichte im SAP-Finanzwesen erstellen, wenn Ihr Unternehmen weiterhin SAP GUI als Benutzeroberfläche nutzt? Wie können Sie noch Budgetberichte erstellen, wenn Sie in einem öffentlichen Unternehmen arbeiten, welches durch die Migration nach S/4HANA auf das SAP Budget Control System (BCS) wechseln muss bzw. dieses bereits einsetzt? In diesen Fällen bleibt weiterhin der bewährte Report Painter Ihr Berichtswerkzeug der Wahl.

 

Neben der Nutzung für BCS ist dieses Online-Training auch allgemein für die Weiterbildung zu Report Painter geeignet.

Fazit

Wie kann nun das für einen BgA geeignete Merkmal ausgewählt werden.

Grundsätzlich stellt sich bei jeden Zusatzkontierungsmerkmal, wie bei Änderung der Zuordnung verfahren werden soll. Bei Beibelatung eines Kontierungselement (Innenauftrag) kann es sinnvoll sein hier einen Storno oder Umbuchung von Altbelegen notwendig sein:
  1. Umbuchung Salden der Vorjahre je Sachkonto auf einen Dummy
  2. Anpassung der Stammdaten (neues Profitcenter, Geschäftsbereich, ...)
  3. Umbuchung von Dummy auf entsprechendes Objekt
oder alternativ direkt ein neues Objekt (Innenauftrag) mit der entsprechenden Zuordnung der Kontierung anlegen.

Gründe für / gegen die Entscheidung eines Objektes könnten wie folgt betrachtet werden:

Ohne Wertung (oder fast ohne) sollten folgende Punkte bei den einzelnen Belegaufteilungsmerkmalen zur Darstellung eines BgA bedacht werden:

Profitcenter
  • Neue Struktur bei bestehender komplexer Profitcenterrechnung
  • Anpassung Berichtswesen für alle Budget- und Kostenverantwortliche
  • Anpassung Berechtigungen
  • Namenslogik / Einfache Anlage weiterer Profitcenter
Segment
  • Ableitung per Profitcenter
  • Alternativ Badi FAGL_DERIVE_SEGMENT
  • Gesondertes Berichtswesen
Geschäftsbereich
  • Stammdatum bei CO Objekten (Kostenstelle, Innenauftrag)
  • Anpassung Berichtswesen nur für die Bilanzbuchhaltung
  • Customizing erforderlich
  • Keine Anpassung Profitcenter
Funktionsbereich / Zusatzfeld
  • Keine Bilanz/GuV je Funktionsbereich, da im UKV eigener Knoten
  • Sonderbericht erforderlich für Zusatzfelder
Der Artikel sollte eigentlich nur eine kurze Gegenüberstellung anbieten ist nun aber doch etwas länger geworden. Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen und hoffe, dass dieser auch an der ein oder anderen Stelle weiter helfen kann oder zu einer Diskussion und Entscheidungsfindung beitragen kann.

Versuch einer Einordnung der einzelnen Optionen

Wenn es in Richtung der Nutzung von SAP Fiori (oder aber S/4HANA Cloud) geht kann auch eine Kombination von Belegaufteilungsmerkmalen eine Überlegung wert sein. Hier könnte für das interne Berichtswesen die Belegaufteilung (Belegsplitt) auf Profitcenter und Segment erfolgen. Dabei sind die einzelnen Profitcenter eventuell die Kernbereiche der Einrichtung während die Segmente durch eine Ableitung per BaDi dann abhängig von einer kundeneigenen Tabelle für einzelne CO Objekte wie Innenaufträge ein gesondertes Segment zugewiesen bekommen bzw. sofern kein Eintrag in der Tabelle vorhanden ist das Segment aus den zugeordneten Profitcenter vererben.

Gerade mit Blick auf das Belegvolumen welches durch eine Belegaufteilung entsteht bietet sich ein konsolidierendes Element (bspw. Geschäftsbereich, Segment) an sofern andere Elemente wie zum Beispiel das Profitcenter schon sehr stark im internen und externen Berichtswesen ausgeprägt ist.

Mit Blick auf die Weiterentwicklung von SAP auch bei Ausarbeitung eines Berichtswesen unter FIORI hat das Segment den Vorteil, dass hier in der Segement-Berichterstattung direkt auf die Bilanz/GuV Struktur zugegriffen werdne kann und in der FI-Bilanz das Feld Geschäftsbereich  ergänzend zum Buchungskreis ausgewertet werdne kann.

Eine Bilanz über Profitcenter ist ggf. mit einer Kontengruppe abgeleitet aus der Bilanz/GuV Struktur möglich. Eine Selektion über Profitcenter in der Bilanz Transaktion ist mir erst einmal nicht bekannt.

Hinweis: Aktuelle Buchempfehlungen besonders SAP Fachbücher sind unter Buchempfehlungen inklusive ausführlicher Rezenssionenzu finden. Mein Weiterbildungsangebot zu SAP Themen finden Sie auf unkelbach.expert.
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unkelbach.link/et.reportpainter/

Diesen und weitere Texte von Andreas Unkelbach finden Sie auf http://www.andreas-unkelbach.de


Freitag, 15. März 2024
17:24 Uhr

Varianten vom Selektionsbild (Selektionsvarianten Reportvarianten) für Report Painter Berichte transportieren

Im Selektionsbild eines Berichtes können Varianten dafür genutzt werden zu einem Report entsprechende Vorselektionen vorzunehmen, so dass diese bei der Auswahl schon einmal einzelne Felder vorbelegt, geschützt oder auch ausgeblendet werden können.
Solche geschützte Varianten können vor Veränderungen geschützt werden (wobei hier der Artikel "Geschützte Selektionsvarianten entsperren" auch eine Möglichkeit zeigt, wie dieser Schutz dann durch SAP Basis beziehungsweise einen ABAP Report auch wieder aufgehoben weden kann.

Daneben gibt es auch die im Artikel "Variablen für Datumsbezug in Varianten zum Beispiel für eine Query zur dynamischen Datumsberechnung mit Bezug auf aktuelles Datum verwenden" beschriebene Möglichkeit zu einzelnen Selektionsfeldern auch Berechnungen durchzuführen.

Für Report Painter / Report Writer Berichte sind die Varianten mit der Berichtsgruppe verknüpft. Wie ie im Artikel "Parametertransaktion für Reporwriter" beschrieben  hat dieses den Vorteil, dass eine solche Variante auch einer kundeneigenen Transaktion zum Report Painter Bericht zugeordnet werden kann.

Sofern Sie einen Bericht im Entwicklungssystem / Testsystem angelegt und hier entsprechende Varianten angelegt haben stellen Sie sich eventuell die Frage, wie der Bericht inklusive der Varianten übertragen werden können.

Für Berichtsgruppe und Bericht habe ich dieses im Artikel "Report Writer oder Report Painter Berichte über Dateisystem inklusive Bibliothek Variablen und Berichtsgruppe exportieren und importieren" beschrieben. Problematisch ist nun die Frage, wie eine Selektionsvariante für einen Bericht auf ein weiteres System übertragen werden kann.

Über den ABAP Report RSTRANSP lassen sich grundsätzlich Varianten zu Reports transportieren. Dies ist auch im Artikel "Transport von Selektionsvarianten" beschrieben, jedoch ist hier das Problem "Der Variantentransport ist nur für Programme mit Entwicklungsklasse ungleich $TMP möglich." worunter auch Varianten zu Report Painter Berichten fallen.

Jedoch gibt es drei andere Möglichkeiten (Transportauftrag, Datei mit einzelner Variante und Datei mit vielen Varianten) auf die ich eingehen mag. An dieser Stelle freue ich mich besonders über die Rückmeldung zum Artikel wodurch ich auf die beiden ABAP Reports und Möglichkeit des Download und Upload von Report-Varianten hingewiesen worden bin. Beide Reports funktionieren sowohl unter SAP S/4HANA als auch SAP ERP/ECC.



 

Varianten per Transportauftrag übertragen (Transaktion GCTR)

Aber immerhin gibt es für den Transport von Varianten noch die Möglichkeit unterhalb Report Painter nicht nur Berichtsgruppen, Berichte und  Vorlagen per Transportauftrag zu transportieren.

Die entsprechende Transaktion GCTR - Transportauftrag ist im SAP Menü unterhalb der Ordner
  • Infosysteme
  • Ad-Hoc-Berichte
  • Report Painter
  • Hilfsmittel
  • Transportieren
    • Berichtsgruppen
      • GCTR - Transportauftrag
    • Berichte
      • GCTR - Transportauftrag
    • Vorlage
      • GCTR - Transportauftrag
Nach Aufruf der Transaktion GCTR werden folgende Objekte zur Aufnahme in einen Customizing-Transportauftrag angeboten:
  • Standardlayout
  • Bibliothek
  • Bericht
  • Berichtsgruppe
  • Varianten für Berichtsgruppe
  • Kennzahl
  • Vorlagen für Report Painter
Der für die obige Fragestellung relevante Punkt ist "Varianten für Berichtsgruppen" Im Folgebild können zur Berihctsgruppe entweder alle Varianten oder spezifische Varianten der Berichtsgruppe ausgewählt werden und diese dann als "Varianten in Transportauftrag aufnehmen" durch Ausführen übertragen werden.

Zu beachten ist dabei, dass es sich dabei um einen Transportauftrag handelt und damit an das SAP Transportsystem gebunden ist und entsprechend per Freigabe zwischen den Systemen als Customizing-Transportauftrag freigegeben und transportiert wird.

Die Freigabe und der Transport des Auftrags kann dann über die Transaktion SE10 gesteuert werden.


 

Report RS_VARIANT_UPLOAD_DOWNLOAD zum Übertrag von Varianten

Wolfgang Reichelt hat mich im Facebook Posting zum Blogartikel noch auf eine weitere Möglichkeit hingewiesen.  "Neu ist der Report RS_VARIANT_UPLOAD_DOWNLOAD der ohne Transportauftrag funktioniert (HANA)". Vielen Dank an dieser Stelle für diesen aber auch andere hilfreiche Anmerkungen.

Laut SAP Hinweis "3344599 - Report RS_VARIANT_UPLOAD_DOWNLOAD performing steps" steht dieser auch für ERP/ECC Systeme zur Verfügung.

Der Report kann entweder über die Transaktion SA38 oder SE38 aufgerufen werden. Alternativ steht aber auch ein eigener Transaktionscode SVAR_UPLOADDOWNLOAD im SAP System zur Verfügung.

Auch bei diesem ABAP Report sind Report und Variante anzugeben und es kann zwischen der Option DOWNLOAD und UPLOAD unterschieden werden. Nach Angabe des Reportnamen, der über (MEHR) > SYSTEM > STATUS nach Ausführen des Report Painter Berichtes (Transaktion GR55 für die Berichtsgruppe oder innerhalb der GRR1 bis GRR3 bei Erstellung und Testen des Berichtes) angezeigt wird, kann der Report ausgeführt werden.

Die Variante zum Report kann hier ebenfalls im Feld Variante ausgewählt werden. Sollen mehrere Varianten auf diesen Weg übertragen werden, ist der Report RSVCHECK_NEW zum Sichern von vielen Varianten geeignet.

Ein Ausführen des Reports mit der Option DOWNLOAD ermöglicht das Sichern der Variante mit Dateityp VAR.

Zur Kontrolle kann die Variante noch einmal kontroliert werden:
  • Anzeigen
    Führt als Tabelle alle Werte der Variante auf
  • Selektionsbild anzeigen
    Zeigt das Selektionsbild des Reports an
  • Inspizieren
    Überprüft die Variante und gibt an ob diese existiert, wie groß diese ist und ob diese importiert werden kann. Hier kann die Variante sogar angepasst werden.
Mit der Option Upload gibt es auch die Option "Variante anpassen bei Bedarf" und beim Ausführen des Reports kann die VAR Datei mit der gesicherten Variante ausgewählt werden.

In einer Liste kann die Variante aus einer Liste ausgewählt werden (unter "Info" wird sogar angegeben, ob diese identisch ist) und per Sichern kann diese Variante dann importiert werden. Es besteht auch die Option beim Import der Variante einen neuen Namen zu geben.
Unter Beschreibung zum Status erscheint dann die Information "Vairante ist in Ordnung".

Die Überprüfung der Variante erfolgt innerhalb des Report RSVCHECK_NEW.


 

Report RSVCHECK_NEW - Reportvarianten prüfen

Der Report RSVCHECK_NEW ist noch ein wenig umfangreicher. Auch dieser Report kann über die Transaktion SA38 / SE38 aufgerufen werden. Alternativ bietet sich hier der Transaktionscode SVAR_CHECK an.

In der Selektionsmaske  können die Varianten aus folgenden Optionen selektiert werden:
  • Datenbank
  • Datei (Liste)
  • Transportauftrag
  • Import aus Download Datei
Der Import aus Download Datei kann über die VAR Datei erfolgen interessant für uns ist aber die Selektion aus der Datenbank.

Hier können folgende Optionen selektiert werden:
  • Report
  • Variante
  • Angelegt von
Ferner kann die Option "Systemvariante selektieren" gewählt werden.

Im Ergebnis können hier mehrere Varianten gesichert werden.

Es erscheint eine Liste der Varianten und diese können erneut selektiert werden und per Sichern können diese dann gespeichert werden. Auch hier erfolgt das Sichern als Dateityp VAR.

Die Erfolgsmeldung lautet dann bspw. 10 Varianten wurden in Datei gespeichert.

Durch die Option "Import aus Download Datei" kann diese VAR Datei dann ausgewählt werden und es können hier erneut alle Varianten ausgewählt werden und per Sichern werden die vorhandenen Varianten überschrieben oder neue angelegt. An dieser Stelle können jedoch keine neuen Variantennamen übergeben werden.

Hintergrund zu Systemvarianten und Selektionsvarianten

Beide vorgestellten Varianten eignen sich zum Transport von Report Varianten wie eben auch Varianten zu Berichten, die mit Report Painter erstellt worden sind. Auf einige Besonderheiten (Begriffe) mag ich noch kurz eingehen.

Definition Systemvarianten

Bei den Varianten CUS%.. bzw. SAP%.. . handelt es sich um sogenannte Systemvarianten  die entweder von Ihnen oder durch SAP angelegt worden sind. Diese Varianten haben als Besonderheit, dass diese in allen Mandanten angelegt werden können und durch ihre Anbindung an den Workbench Organizer lediglich im Mandanten " 000 " abgelegt sind, aber von allen anderen Mandanten auf diese zugegriffen werden können.

Unterschied Reportvarianten und Selektionsvarianten

Nebenbei sollte beachten werden, dass die Varianten eines Berichtes für die einzelnen Selektionsfelder (der Selektionsmaske) eines Berichtes Vorschlagswerte vergeben. Innerhalb der Report Painter Berichte werden dafür Variablen verwendet.

Selektionsvarianten als Begriff sind eher an einer anderen Stelle relevant, werden hier aber vereinfacht dargestellt. Im Artikel "Selektionsvariante KOK5 und Statusselektionsschemata zur Auswertung gesperrter Innenaufträge"  bin ich auf eine Selektionsvariante in der Innenauftragsrechnung eingegangen. Vergleichbares gibt es aber auch für Kostenstellen durch die KS13.

Fazit

Vielen Dank noch einmal an Wolfgang Reichelt für den Hinweis.

Das Thema Report Painter ist auch für mich, auch unter SAP S/4HANA relevant, daher mag ich an dieser Stelle auch auf mein Online-Training zum Thema hinweisen.

Derzeit findet auch ein Online-Training zum Thema "Rechercheberichte mit SAP Report Painter" statt. Report Painter Berichte haben auch an Bedeutung gewonnen, da die klassische Budgetierung im Modul Haushaltsmanagement PSM-FM von der klassischen Budgetierung (KB) auf das Budgetverwaltungssystem (BCS) umgestellt wird.

Auf meiner Seite unkelbach.expert finden Sie auch Schulungsangebote zu diesem Thema. Gerne verweise ich auf meine Frequently Asked Questions (FAQ) zum Schulungsangebot von Andreas Unkelbach auf https://www.unkelbach.expert/schulung.php und freue mich schon auf weitere Teilnehmende bei kommenden Schulungen.

 

Hinweis:

Eine kurze Einführung in das Thema Report Painter und Report Writer habe ich im Artikel "Grundlagen Kurzeinführung und Handbuch Report Painter Report Writer" beschrieben und hoffe Ihnen hier eine Einführung ins Thema bieten zu können.




Hinweis: Aktuelle Buchempfehlungen besonders SAP Fachbücher sind unter Buchempfehlungen inklusive ausführlicher Rezenssionenzu finden. Mein Weiterbildungsangebot zu SAP Themen finden Sie auf unkelbach.expert.
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