Samstag, 27. März 2021
13:29 Uhr
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Vorstellung der Luca App als Kontaktdatenübermittlung per QR Code - Nun auch in Hessen verfügbar
Das Land Hessen hat heute bekannt gegeben, dass es mit der Luca App eine zentrale Lösung zur digitalen Nachfolgung einführt. Dabei ist das Ziel "Sie soll die Impf- und Teststrategie bei der Bekämpfung der Pandemie sinnvoll ergänzen." (siehe Pressemitteilung). Sowohl die Lizenz der App als auch einige Datenschutzprobleme sind kurze Zeit nach Veröffentlichung der Mitteilung und Vergabe ebenfalls angesprochen worden und werden unter "Nachtrag Kritik an der App (rechtlich, Datenschutz, Vergabe und weitere Punkte) " am Ende dieses Artikel verlinkt. In den ersten Abschnitten möchte ich erst einmal die App selbst näher vorstellen.
Die App soll eine Ergänzung zur Corona Warn App sein, die ich inklusive ihrer Warnmeldung im Abschnitt "Unterschiedlicher Risikostatus in der Corona-Warn-App Ablauf bei erhöhter Risikobegegnung Warnung der Corona Warn App" vorgestellt habe.
Das Konzept der Luca App ist es, dass sich Personen zentral registrieren und bei Besuchen in Läden, oder im privaten Kreis, per QR Code ihre Kontaktdaten und gleichzeitig den Veranstaltungsort miteinander tauschen. Durch die zentrale Speicherung sind die damit angefallenen Daten an einer Stelle hinterlegt und gespeichert.
Da auch die Corona Warn App (vss. im April) eine Möglichkeit zum dezentralen Austausch von Kontaktdaten erhalten soll (inklusive Checkin per QR Code) bin ich mir unsicher, ob nicht doch eine lokale Erfassung von Kontaktdaten, wie im Artikel "Coronika.App - Corona Kontakttagebuch um Infektionsketten nachverfolgen zu können (ein Clustertagebuch über Kontakte und Orte)" als Clustertagebuch beschrieben, eine datenschutzfreundlichere Idee ist bzw. auch für Betriebe sinnvoller sein kann, insbesondere da mittlerweile auch in der Corona Warn App ein Kontakttagebuch vorhanden ist, auch wenn hier noch manuell die Kontakte gepflegt werden müssen.
Immerhin ist es ein weiterer Fortschritt, dass auch in der Corona Warn App nun Kontakte und Orte im Kontakttagebuc gesammelt werden können und die Weitergabe der Kontaktdaten gerne per QR Code erscheinen mir als einen sinnvollen Ansatz.
Dennoch war ich neugierig, wie die Luca App funktioniert und mag diese gerne vorstellen.
luca app

Android / Google Play: Apple Store Ferner funktioniert die App auch als Web App also per Internet ohne Installation eienr App über https://app.luca-app.de/webapp .

Nach der Installation der App sind AGB und Datenschutzbestimmung der App zu bestätigen.
Danach können direkt die Kontaktdaten eingegeben werden.

Diese Daten werden am Server verschlüsselt und können von Gesundheitsämtern, nach einer Meldung entschlüsselt werden. Die verpflichtende Angabe von Vorname, Nachname und Erreichbarkeit per Telefonnummer (optional auch E-Mail-Adresse) entspricht auch den Formularen die in Geschäften ausliegen.
Die Telefonnummer wid gleichzeitig zur Verifizierung verwendet. Sofern eine Mobilfunknummer eingetragen wird, wird eine TAN per SMS versandt. Alternativ erfolgt ein Telefonanruf mit Berliner Vorwahl (+49 30 221838558 ) an der eine Computerstimme mehrfach die TAN (sechs Stellen) ansagt.

Nachdem der Account so angelegt worden ist, muss für die Kontaktdatenerfassung noch eine Adresse aufgenommen werden. Diese müssen auch von Gastgeber:innen erfasst werden, so dass die Angabe ebenfalls für die Nutzung von luca verpflichtend ist.

Hier sind als Adresse Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Stadt anzugeben.
Danach ist die Registrierung vollständig abgeschlossen und die Kontaktdaten können verschlüsselt übertragen werden.

Innerhalb der App können nun verschiedene Optionen genutzt werdne.
Beim erstmaligen Start der App erscheint direkt ein QR Code in den die eigenen Daten geteilt werden können. Geschäfte oder Gastgeber:innen können diesen QR Code direkt einscannen.

Der QR Code enthält dabei einen Schlüssel, der am Server dann abgeglichen wird und nur die Gesundheitsämter erhalten dabei eintsprechende Zugangsdaten. Im Screenshot habe ich den QR Code jedoch ausgetauscht.
Alternativ kann auch am Veranstaltungsort ein entsprechender QR Code eingescant werden.
Dieses ist über die Schaltfläche "Selbst einchecken" möglich.

Damit muss kein Kugelschreiber oder Liste geführt werden.
Über die Schaltfläche Privates Treffen erstellen kann auch für Freunde und Familie ein Treffen organisiert werden und in der Historie können Vor- und Nachnamen in der App erscheinen.

Zum Beenden des privaten Treffen ist der Schiebebalken (rechter Pfeil) unterhalb des QR Code zum Treffen nach links geschoben werden. Damit ist dann auch das Treffen beendet und alle Teilnehmende sind zum Treffen gespeichert.
Über die Schaltfläche Historie sind diese Treffen dann sichtbar und per Daten freigeben können diese Kontaktdaten für das Gesundheitsamt ebenfalls frei gegeben werden

Weitere Funktionen der Apps sind die Bearbeitung der eigenen Kontaktdaten und die Möglichkeit die eigene Historie zu löschen.

Beim Punkt "Historie löschen" werden bergangene Ereignisse werden dann nicht mehr in der App angezeigt, jedoch noch bis zu 30 Tagen am Server im System gespeichert und bei einer Datenfreigabe mit dem Gesundheitsamt geteilt.
Besonders gut gefällt mir ein Update der eigenen Kontaktdaten, was sowohl bei Umzug als auch bspw. bei einen längeren Aufenthalt an einen anderen Ort relevant sein kann.... quasi ein digitaler Nachsendeauftrag.
Auf der Seite https://www.luca-app.de/ sind auch weitere Informationen zur App in Form einer FAQ für Anwendende aber auch für Veranstalter, Betreiber & Einzelhändler (Locations) sowie für Gesundheitsämter zu finden. Insbesondere der Austausch mit SORMAS eine vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und Deutschen Zentrum für Infektionsforschung entwickelte E-Health-Software zum Management für Maßnahmen zur Epidemiebekämpfungen und Octoware bzw. DEMIS (Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz) dürfte ein Grund für einige Länder sein, sich für diese Software zu entscheiden.
Für Betreiber:innen interessant ist, dass die Anwendung luca nur funktioniert wenn das zuständiges Gesundheitsamt an das luca System angeschlossen ist. Dafür ist derzeit der Betrieb von Luca auch für Betreiber:innen und Nutzer:innen kostenlos.
Eine Finanzierung erfolgt über die Gesundheitsämter für diese fallen Kosten für die Lizenz, die Infrastruktur, die Zertifikate, den Support und die Wartung an. Diese anfallenden Kosten können über die Länder aus dem Pakt ÖGD (Öffentlicher Gesundheitsdienst) finanziert werden.
Aus Sicht von Nutzer:innen und Betreiber:innen erscheint mir die App einfach in der Anwendung und ich bin gespannt, wie flächendeckend diese in Hessen eingesetzt wird.
Auf der anderen Seite ist hier auch die Frage, ob die Umsetzung dann datenschutzrechtlich tatsächlich freiwillig ist. Inwieweit hier Themen wie Datenschutzfolgenabschätzung und Freiwilligkeit oder Zustimmung berücksichtigt werden ist wieder eine andere Frage.
Im Artikel "Corona-Apps: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick | heise online" sind auch weitere Informationen zu den einzelnen Corona Apps wie die Corona Warn App, Luca aber auch Alternativen dazu zu finden.
Hinweis: Aktuelle Buchempfehlungen besonders SAP Fachbücher sind unter Buchempfehlungen inklusive ausführlicher Rezenssionen und Bestellmöglichkeit zu finden.
Die App soll eine Ergänzung zur Corona Warn App sein, die ich inklusive ihrer Warnmeldung im Abschnitt "Unterschiedlicher Risikostatus in der Corona-Warn-App Ablauf bei erhöhter Risikobegegnung Warnung der Corona Warn App" vorgestellt habe.
Das Konzept der Luca App ist es, dass sich Personen zentral registrieren und bei Besuchen in Läden, oder im privaten Kreis, per QR Code ihre Kontaktdaten und gleichzeitig den Veranstaltungsort miteinander tauschen. Durch die zentrale Speicherung sind die damit angefallenen Daten an einer Stelle hinterlegt und gespeichert.
Clusterverfolgung dank Kontakttagebuch
Da auch die Corona Warn App (vss. im April) eine Möglichkeit zum dezentralen Austausch von Kontaktdaten erhalten soll (inklusive Checkin per QR Code) bin ich mir unsicher, ob nicht doch eine lokale Erfassung von Kontaktdaten, wie im Artikel "Coronika.App - Corona Kontakttagebuch um Infektionsketten nachverfolgen zu können (ein Clustertagebuch über Kontakte und Orte)" als Clustertagebuch beschrieben, eine datenschutzfreundlichere Idee ist bzw. auch für Betriebe sinnvoller sein kann, insbesondere da mittlerweile auch in der Corona Warn App ein Kontakttagebuch vorhanden ist, auch wenn hier noch manuell die Kontakte gepflegt werden müssen.
Immerhin ist es ein weiterer Fortschritt, dass auch in der Corona Warn App nun Kontakte und Orte im Kontakttagebuc gesammelt werden können und die Weitergabe der Kontaktdaten gerne per QR Code erscheinen mir als einen sinnvollen Ansatz.
Vorstellung Luca App
Dennoch war ich neugierig, wie die Luca App funktioniert und mag diese gerne vorstellen.
luca app

Android / Google Play: Apple Store Ferner funktioniert die App auch als Web App also per Internet ohne Installation eienr App über https://app.luca-app.de/webapp .

Nach der Installation der App sind AGB und Datenschutzbestimmung der App zu bestätigen.
Danach können direkt die Kontaktdaten eingegeben werden.

Diese Daten werden am Server verschlüsselt und können von Gesundheitsämtern, nach einer Meldung entschlüsselt werden. Die verpflichtende Angabe von Vorname, Nachname und Erreichbarkeit per Telefonnummer (optional auch E-Mail-Adresse) entspricht auch den Formularen die in Geschäften ausliegen.
Die Telefonnummer wid gleichzeitig zur Verifizierung verwendet. Sofern eine Mobilfunknummer eingetragen wird, wird eine TAN per SMS versandt. Alternativ erfolgt ein Telefonanruf mit Berliner Vorwahl (+49 30 221838558 ) an der eine Computerstimme mehrfach die TAN (sechs Stellen) ansagt.

Nachdem der Account so angelegt worden ist, muss für die Kontaktdatenerfassung noch eine Adresse aufgenommen werden. Diese müssen auch von Gastgeber:innen erfasst werden, so dass die Angabe ebenfalls für die Nutzung von luca verpflichtend ist.

Hier sind als Adresse Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Stadt anzugeben.
Danach ist die Registrierung vollständig abgeschlossen und die Kontaktdaten können verschlüsselt übertragen werden.

Innerhalb der App können nun verschiedene Optionen genutzt werdne.
Beim erstmaligen Start der App erscheint direkt ein QR Code in den die eigenen Daten geteilt werden können. Geschäfte oder Gastgeber:innen können diesen QR Code direkt einscannen.

Der QR Code enthält dabei einen Schlüssel, der am Server dann abgeglichen wird und nur die Gesundheitsämter erhalten dabei eintsprechende Zugangsdaten. Im Screenshot habe ich den QR Code jedoch ausgetauscht.
Alternativ kann auch am Veranstaltungsort ein entsprechender QR Code eingescant werden.
Dieses ist über die Schaltfläche "Selbst einchecken" möglich.

Damit muss kein Kugelschreiber oder Liste geführt werden.
Über die Schaltfläche Privates Treffen erstellen kann auch für Freunde und Familie ein Treffen organisiert werden und in der Historie können Vor- und Nachnamen in der App erscheinen.

Zum Beenden des privaten Treffen ist der Schiebebalken (rechter Pfeil) unterhalb des QR Code zum Treffen nach links geschoben werden. Damit ist dann auch das Treffen beendet und alle Teilnehmende sind zum Treffen gespeichert.
Über die Schaltfläche Historie sind diese Treffen dann sichtbar und per Daten freigeben können diese Kontaktdaten für das Gesundheitsamt ebenfalls frei gegeben werden

Weitere Funktionen der Apps sind die Bearbeitung der eigenen Kontaktdaten und die Möglichkeit die eigene Historie zu löschen.

Beim Punkt "Historie löschen" werden bergangene Ereignisse werden dann nicht mehr in der App angezeigt, jedoch noch bis zu 30 Tagen am Server im System gespeichert und bei einer Datenfreigabe mit dem Gesundheitsamt geteilt.
Besonders gut gefällt mir ein Update der eigenen Kontaktdaten, was sowohl bei Umzug als auch bspw. bei einen längeren Aufenthalt an einen anderen Ort relevant sein kann.... quasi ein digitaler Nachsendeauftrag.
Fazit
Von der Anwendung her erscheint mir die App sinnvoll und bequem umgesetzt. Je nachdem welche App sich im Markt durchsetzt werden vermutlich mehrere Apps am Smartphone installiert sein. Persönlich bin ich von der Entwicklung und Funktion der Corona-Warn-App aus mehreren Gründen sehr angetan und hoffe hier ebenfalls auf das angekündigte Update sehe aber die einfache Bedienung und das QR Code Konzept der Luca App als sinnvoll und hilfreich. Hier wünschte ich mir eine entsprechende Integration auch in der kommenden Corona Warn App.Auf der Seite https://www.luca-app.de/ sind auch weitere Informationen zur App in Form einer FAQ für Anwendende aber auch für Veranstalter, Betreiber & Einzelhändler (Locations) sowie für Gesundheitsämter zu finden. Insbesondere der Austausch mit SORMAS eine vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und Deutschen Zentrum für Infektionsforschung entwickelte E-Health-Software zum Management für Maßnahmen zur Epidemiebekämpfungen und Octoware bzw. DEMIS (Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz) dürfte ein Grund für einige Länder sein, sich für diese Software zu entscheiden.
Für Betreiber:innen interessant ist, dass die Anwendung luca nur funktioniert wenn das zuständiges Gesundheitsamt an das luca System angeschlossen ist. Dafür ist derzeit der Betrieb von Luca auch für Betreiber:innen und Nutzer:innen kostenlos.
Eine Finanzierung erfolgt über die Gesundheitsämter für diese fallen Kosten für die Lizenz, die Infrastruktur, die Zertifikate, den Support und die Wartung an. Diese anfallenden Kosten können über die Länder aus dem Pakt ÖGD (Öffentlicher Gesundheitsdienst) finanziert werden.
Aus Sicht von Nutzer:innen und Betreiber:innen erscheint mir die App einfach in der Anwendung und ich bin gespannt, wie flächendeckend diese in Hessen eingesetzt wird.
Auf der anderen Seite ist hier auch die Frage, ob die Umsetzung dann datenschutzrechtlich tatsächlich freiwillig ist. Inwieweit hier Themen wie Datenschutzfolgenabschätzung und Freiwilligkeit oder Zustimmung berücksichtigt werden ist wieder eine andere Frage.
Im Artikel "Corona-Apps: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick | heise online" sind auch weitere Informationen zu den einzelnen Corona Apps wie die Corona Warn App, Luca aber auch Alternativen dazu zu finden.

Diesen Artikel zitieren:
Unkelbach, Andreas: »Vorstellung der Luca App als Kontaktdatenübermittlung per QR Code - Nun auch in Hessen verfügbar« in Andreas Unkelbach Blog (ISSN: 2701-6242) vom 27.3.2021, Online-Publikation: https://www.andreas-unkelbach.de/blog/?go=show&id=1187 (Abgerufen am 13.4.2021)
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